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Mittelerde erklärt: Sauron der Große

von Helmut W. Pesch
16.8.2022

Sauron der Große

Ursprünglich war Sauron ein Kater. Im Buch der verschollenen Geschichten nimmt Tevildo, der Herr der Katzen, die Rolle ein, die später im Silmarillion Sauron zukommt. Sieht man zudem, wie Huan, der große Hund von Valinor, in der Geschichte von Beren und Lúthien geradezu zum Helden wird, scheint Tolkien eher ein Hunde- als ein Katzenfreund gewesen zu sein.

Von Rang her war Sauron ein Maia, das heißt, einer jener Mächte, die unter den Valar, den »Göttern«, standen und deren Helfer und Diener waren. Er stand somit auf einer Stufe mit Gandalf und Saruman. Ebenso wie die Valar existierten die Maiar von Natur aus als Geistwesen ohne Körper, konnten aber eine Gestalt wie ein Gewand annehmen. Wenn sie sich jedoch als eines der Kinder Ilúvatars, Mensch oder Elbe, kleideten, unterlagen sie Beschränkungen, die in ihrer Körperlichkeit begründet lagen. So alterten etwa die Zauberer mit der Zeit, wenn auch extrem langsam.

Wie Sauron im Ersten Zeitalter ausgesehen hat, wird nirgendwo im Detail beschrieben. Sein ursprünglicher Name war Mairon, »der Bewundernswerte«; so kannte man ihn auch später in Númenor, als Tar-Mairon, »Mairon der Große«. Doch der Name, den ihm die Elben gaben, Sauron, bedeutet »der Abscheuliche« (und hat im Übrigen, wie Tolkien selbst schreibt, mit ›Saurier‹ nichts zu tun). Als er sich bei dem Elbenschmied Celebrimbor einschmeichelte, der die Ringe der Macht schuf, nannte er sich Annatar, »Herr der Geschenke«, und hatte die Gestalt eines schönen Elben. Bei der Schaffung des Einen Rings legte er einen Teil seines Wesens in diesen hinein; dass der Ring zerstört werden könnte, vermochte er sich gar nicht vorzustellen. Als ihm in der Schlacht des Letzten Bündnisses der Ring abgetrennt wurde, verlor er damit zugleich die Fähigkeit, körperliche Gestalt anzunehmen.

In Der Herr der Ringe erscheint Sauron in Visionen als flammendes Auge. Das Auge, das wie ein Leuchtfeuer an der Spitze des Dunklen Turms in Mordor wabert, ist freilich eine Erfindung der Filmemacher. Mit der Vernichtung des Rings fand auch Sauron sein Ende – nicht aber das Böse an sich, das bis auf den heutigen Tag weiterlebt.

 

 

 

Nachzulesen in

  • Das Buch der Verschollenen Geschichten, Teil 2, I. Die Geschichte von Tinúviel.
  • Das Silmarillion.
  • Der Herr der Ringe, Buch I, Kap. 2, sowie Anhang A, B und F.
  • Briefe, Nr. 297.
Hier Nachlesen:
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