Unsere Serie bloggerZeit geht in die dritte Runde und wir möchten euch wieder einen spannenden Fantasy-Blog vorstellen. Dieses Mal: phantastisch lesen.
Wie sind Sie zum Bloggen gekommen und zu welchen Themen bloggen Sie?
Ich bin seit dem Jahr 2005 Literatur-Rezensentin, zuerst beim Portal Krimi-Couch.de, später Chefredakteurin bei Phantastik-Couch.de. Ich wollte aus meinem Lieblingshobby Lesen einfach mehr machen und über Bücher schreiben. Als ich vor drei Jahren bei den Couch-Portalen ausstieg, begann ich für andere Literaturseiten zu schreiben. Bei Booknerds.de lernte ich WordPress kennen und bekam Lust darauf, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Also habe ich an einem WordPress Workshop teilgenommen und bereits im Kurs die Grundstruktur eines Blogs für Phantastische Literatur angelegt. Ich hatte das Ziel, Phantastik-Literatur in allen Spielarten vorzustellen und dem Blog etwas mehr Struktur zu geben, als die meisten Blogs haben. Daher lege ich zu jedem Autor ein kurzes Portrait an und ordne ihn einem Genre zu. Ich veröffentliche eigene Rezensionen und Gastbeiträge von Kollegen, wobei ich selbst auf Fantasy und Steampunk fokussiert bin. Den Begriff Phantastik fasse ich sehr weit und zähle zum Beispiel auch Belletristik mit phantastischen Elementen (wie Haruki Murakami) dazu. Dazu kommen Artikel über Lesungen und Conventions und demnächst auch Autoreninterviews.
Auf welchen Beitrag sind Sie besonders stolz?
Ganz ehrlich, ich bin besonders stolz auf das, was hier gerade passiert: Ich darf bei einem in Deutschland führenden Fantasy-Label meinen Blog vorstellen. Das ist weit mehr, als ich mir in den kühnsten Träumen hätte vorstellen können, als phantastisch-lesen.com im März 2015 online ging. Und ich fange an zu glauben, dass das Konzept meines Blogs und die Qualität der Artikel bei Menschen, die Phantastik lieben und etwas davon verstehen, gut ankommen
Welches Buch der Hobbit Presse würden Sie jedem weiterempfehlen? Warum?
Da muss ich zwei Werke nennen, weil ich mich nicht entscheiden kann, welches mir mehr bedeutet.
1. Tad Williams – Otherland
Ich habe die meisten Bücher von Tad Williams verschlungen, doch »Otherland« ist in meinen Augen sein Meisterstück.
Ich habe die Tetralogie 2002 gelesen und sie war für mich eine Offenbarung. Tad Williams hat diesen Near-Future Thriller so opulent und anschaulich geschrieben, dass man die virtuellen Landschaften vor Augen sehen kann und sich auch bizarre Welten absolut realistisch anfühlen. Die Kreativität, die der Autor in »Otherland« zelebriert, ist einfach bewundernswert. Ich fand die Ideen des Romans visionär und die Leidenschaft, mit der Tad Williams die »Otherland« Abenteuer erzählt hat, atemberaubend.
2. Oliver Plaschka – Das Licht hinter den Wolken
Von Oliver Plaschka hatte ich bereits »Die Magier von Montparnasse« begeistert gelesen und war sehr gespannt, wie High Fantasy von ihm aussehen würde. »Das Licht hinter den Wolken« ist trotz des klassischen Settings überhaupt nicht stereotyp, sondern eine mutige und moderne Geschichte.
Oliver Plaschka ist für mich der Poet unter den deutschen Fantasy-Autoren und das hat er auch in »Das Licht hinter den Wolken« eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Er vermag wie kaum ein anderer mit schillernden Formulierungen lebendige Bilder zu erschaffen. Plaschkas Erzählungen zeichnen eine intelligente Dramaturgie und zugleich eine zauberhafte Poesie aus.
»Das Licht hinter den Wolken« war mir trotz seines Umfangs von fast 700 Seiten zu kurz, ich wäre gern tiefer in die Kulturen der Völker des Zwei-Ringe-Lands eingetaucht. Aber ich denke, es spricht für die Besonderheit eines Buchs, wenn man einfach nicht genug von ihm bekommen kann.

Welchen (Fantasy-)Bloggern folgen Sie?
Es gibt viele leidenschaftlich und professionell geführte Literatur-Blogs, denen ich regelmäßig folge und die ich eigentlich nennen müsste. Doch die Liste würde den Rahmen der Frage sprengen. Deshalb möchte ich gern einige sehr lesenswerte Blogs nennen, die noch nicht so bekannt sind:
Welchen Ratschlag würden Sie dem Hobbit Presse Blog geben?
Hobbit Presse ist ein wunderbarer Fantasy-Verlag, der genau die richtige Balance zwischen populärer und etwas abseitiger Fantasy gefunden hat. Ihr Verlagsblog sollte genau diese Charakteristik wiederspiegeln und ich denke, das tun ihre Werkstattberichte und Artikel. Auch die optische Gestaltung gefällt mir ausnehmend gut. Was Sie noch verbessern könnten, ist die Präsenz des Blogs im Netz. Er ist zum Beispiel nicht auf den Produktseiten der Hobbitpresse verlinkt. Und die Google-Suche nach »Hobbit Presse« liefert zwar einen Hinweis auf das Magazin Tolkien-Times, aber leider keinen auf den Blog
Wir bedanken uns für die tollen Antworten und empfehlen jedem, der es nicht schon getan hat, bei phantatisch lesen vorbeizuschauen! Es lohnt sich.
Und jetzt seid ihr wieder gefragt:
Welche Blogger dürfen wir eurer Meinung nach auf keinen Fall vergessen?
Schickt uns gerne eine Nachricht an info@hobbitpresse.de oder hinterlasst uns euren Tipp in den Kommentaren.
Dankeschön!